| HOME | IMPressum | DATenschutz | COOkies | GOOgle-Fonts | Ø SOZiale Plattformen |
Der Ursprung von PFATH liegt im Dunkel.
Pfath tauchte im Februar 2005 in unserem Abbruchhaus auf. Ohne Empfehlung aus einer Kneipe. Aus dem Nichts. Dezent dunkel gekleidet wie ein vornehmer Landfahrer, ein Wandereremit im Sonntagsstaat. Mit breitkrempigem Hut und beeindruckend geradem Schlehenstab. Pfath heiße er. Aus Okzitanien stamme er, Gascogner sei er.
Wir aßen zusammen Knoblauchbaguette, tranken Roten von den Côtes du Rhône. Ein Büchlein führte er mit sich, dem man die Narben häufigen Gebrauchs ansah. Unsere Frauen lächelten ihn an, bis ihr Lächeln wächsern erstarrte. Die Kerzenflamme flackerte ohne spürbare Zugluft. Die Männer lenkten das Gespräch zu Filmen, gesehenen oder in ihren Köpfen bereits gedrehten; zu Romanen, gelesenen, auf ihrem Lesestapel liegenden oder in ihren Köpfen bereits geschriebenen, fast fertig, quasi. Pfath lächelte. Auf alles wusste er Antwort. Ja, die Kunst. Die Kunst verhunzt? Pfath ein Künstler? Die Anwendung dieser Zuschreibung auf sein Wirken verbat er sich heftig.
Pfath ein Rätsel wie der stumme in Nürnberg auftauchende Knabe? Beverley, die gerne mit namhaften Bands Backstage durch Europa tourte oder in Hotelzimmern herumflackte, meinte ihn in Südfrankreich, Villefranche-sur-Mer, im Hause eines Gitarristen getroffen zu haben, wo sie Whisky und Gin servieren durfte, wenn die Band probte. Gabi behauptete gar, alles Quatsch. Der Pfath sei niemand anders als der Paul Friedrich aus Thurn, der mit dem Cousin der Schwester ihres Frisörs in einer Band den Schellenkranz geschüttelt hätte, und das gar nicht mal schlecht.
Ja, die Kunst. Ich glaube, das war des Pfathes Kern. Es ging um die
›Persönliche Feststellung Akzidentieller Tages Höhepunkte‹, das
›Port Folio Akribischer / Abgetrotzter Tages Höhepunkte‹, also um
›Page Fragments And Textual Highlights,‹
›Pro Forma Arti Testimonium Honoris‹.
Merkwürdig formulierte Inhalte. Bis ich es spannte. Alles Akronyme von PFATH.
Ob ich ihn unterstützten könnte? Hingerissen wie auch ich war, bestellte ich umgehend den Speicherplatz pfath. Pfath steckte sein Büchlein ein, trank seine Tasse Verbenentee aus, grüßte, lüpfte dazu seinen Hut, nahm seinen Stock, verschwand und kam nicht wieder.
So zahle ich seit zwanzig Jahren (20!) diesen Speicherplatz. Mein Provider hat sich inzwischen seine Server vergolden lassen.
Dies ist keine Legende. Es ist die Wahrheit. Die ganze?
© 2005 - 2025 Peter Schmidt | pfath.de