| HOME | IMPressum | DATenschutz | COOkies | GOOgle-Fonts | Ø SOZiale Plattformen |
Dein Ruf ist dir vorausgeeilt:
Wiederholt habe ich auf der Warteliste der VHS gestanden, um einen Platz in deinem Memoirenkurs zu ergattern, den du schon seit Anfang der 2000er Jahre in Erlangen gegeben hast. Im November 2024 war es dann soweit.
Meine Schreiblehrerin, Ingrid von Engelhardt:
Sprühendes Leben, leuchtende Augen, eine sprudelnde Präsenz und Herzlichkeit, die den ganzen Kursraum mit Energie füllte und sofort Lust machte, bei ihr zu schreiben. Schreibwerkstätten, literarische und biografische Kurse zu unterrichten, das sei ihr Lebensinhalt, erzählt sie in der ersten Kursstunde. Ich freue mich darauf, Teil dieser Gruppe zu werden, meine Lebenserfahrungen in Worte zu fassen, um ihr Wissen wertschätzend zu dem meinen zu machen und von ihr zu lernen.
Die schicksalshafte und vorausdeutende Themenstellung der ersten zwei Schreib-Hausaufgaben „In Gefahr / das war gefährlich“ und „Eine Nachtgeschichte“ sowie die tragische Verkettung mit der Wirklichkeit erscheinen mir im Nachhinein geradezu unheimlich.
Ich lese die nüchterne Überschrift im Polizeibericht „Brand in einem Einfamilienhaus – eine Person verstorben“.
Das Unfassbare und das Unfassliche hat sich in meinem Kopf zu wirbelnden Bildern verdichtet, die ich nicht in einem Text schreiben werde. Zu grausam diese Wirklichkeit. Ich sehe im Geiste ein Haus in der Nacht und das Flackern einer Kerze, die das Lesezimmer gemütlich beleuchtet, und doch zu später Stunde zu einer tödlichen Gefahr wird.
Eine tragische Verkettung von Ereignissen, die in all seiner Dramatik die Geschichte eines Lebens beendet und damit den Schlusspunkt unter die Biografie setzt.
Liebe Ingrid,
du hast dein Lebenswerk (nicht nur) der Biografiearbeit gewidmet. Viele spannende und bewegende Kapitel hast du aufgeschlagen, viele Lernende auf der Spurensuche durch das Leben begleitet, ihre Worte in Texte zu fassen.
Am 12. Januar 2025 wurde die letzte Seite deiner Biografie aufgeschlagen:
Sie bleibt ungeschrieben.
In memoriam.
Andrea Lachmuth, 22. Januar 2025
© 2005 - 2025 Peter Schmidt | pfath.de